Hypervulva (2019)
Die Arbeit Hypervulva ist eine kinetische Skulptur, die das weibliche Geschlechtsorgan interpretiert.
Hypervulva (2019)
Die Arbeit Hypervulva ist eine kinetische Skulptur, die das weibliche Geschlechtsorgan interpretiert.
Zentrum (2017)
Plastik
Kunstharz, LED-Licht, Sound, 11,50 x 5,20 x 3,40 m
„Zentrum“ ist eine skulpturale Installation aus Kunststoff, Glasfaser, Licht und Sound. Das Zentrum der Skulptur befindet sich in der Mitte einer organischen Säule, wo Licht wie ein Herz pulsiert. Es reagiert auf Rhythmen und Klicks, die von Lautsprechern außerhalb der Skulptur wiedergegeben werden.
Lange Tentakel suchen sich von beiden Enden der Säule einen Weg durch den Raum und scheinen diesen zu erobern.
Das zentrale Licht reagiert außerdem auf „Soundscapes“, die hin und wieder von Lautsprechern innerhalb der Skulptur wiedergegeben werden. Diese „Soundscapes“ sind verzerrte Aufnahmen verschiedener sozialer Situationen. Sobald der/die Betrachter:in den Raum betritt, tritt er/sie in einen Dialog mit der Skulptur.
Die Skulptur reagiert ebenfalls auf Geräusche, die von den Betrachter:innen produziert werden, wodurch für die Betrachter:innen kein Raum bleibt, sich diesem Dialog zu entziehen.
Vulva (Serie) (2018)
Die Serie „Vulva“ zeigt kleine Skulpturen, die das weibliche Geschlechtsorgan interpretieren.
Pulsar (2018)
(in Kollaboration mit Palina Vetter)
Pulsar ist eine Projektion einer Nahaufnahme der Sonne auf goldener Folie, welche in der Mitte des Raumes hängt und sich, mit der von den Besucher:innen initiierten Luftbewegung, dreht.
Die Folie reflektiert die Projektion in den Raum, in welchem sich eine Installation aus halbtransparentem Stoff befindet, so dass das zwei-dimensionale Bild zu einem 3-diemsionalen Raum wird, dessen Grenzen verschwimmen.
Conversation Situation (2016)
(In Kollaboration mit Glenn Ryszko)
„Conersation-Situation“ beschäftigt sich mit der Beziehung zweier Menschen. Die Arbeit ist in vier Abschnitte unterteilt, welche die verschieden Stufen einer solchen Beziehung zeigen. Jede Sequenz scheint einen Dialog zwischen diesen beiden Individuen preis zu geben, ohne dass ein explizites Gespräch zu hören ist. Jedoch können die Betrachter:innen Emotionen, Atmosphären und eine Narrative entnehmen. Trotz dass die Betrachter:innen einige Worte aufschnappen können, bleibt der Dialog vage, sodass die Betrachter:innen die Lücken selbst füllen. Die Arbeit beschreibt das, was NICHT gesagt wird. Sie wird auf einem klassischen Kassettenrekorder mit einem 12-Minuten Loop Tape abgespielt.
Schwitzhütte (2016)
(In Kollaboration mit Jana Zatvarnicka)
„Schwitzhütte“ ist eine interaktive Rauminstallation, in Zusammenarbeit mit Jana Zatvarnicka. Von außen ist eine Art Hütte zu sehen, welche aus Gips, Plastik- Wellblech und Bitumen gebaut wurde und allein durch ihr Material nicht direkt einladend wirkt. Der Hauptteil der Hütte hat die Form einer Kuppel, an die ein kleiner rechteckiger Vorraum anschließt, welcher dazu dient, den Besucher:innen die Möglichkeit zu geben, sich umzuziehen und nach dem Saunieren abzukühlen. Im Inneren des kuppelförmigen Hauptteils können die Besucher:innen einfach nur verweilen oder aber auch saunieren. Das Innere unterscheidet sich enorm von der äußeren Erscheinung der Schwitzhütte. Die Wände sind mit weißem Leinenstoff ausgekleidet und der Boden besteht aus frischer Erde. Es stehen drei Bänke aus hellem Holz im Kreis um ein Pendel (Baumrinde, abgegossen in Aluminium), welches in der Mitte von der Decke hängt. Die Bänke sind mit Kontaktmikrofonen präpariert. Jedes Geräusch, das der Besucher auf der Bank erzeugt, wird durch ein Delay geschleust und durch in der Hüttenkonstruktion versteckte Lautsprecher wiedergegeben, wodurch verschiedene archaisch klingende Rhythmen entstehen. Das Pendel in der Mitte ist an einen Motor angeschlossen, welcher über ein Mikrofon auf die Lautstärke dieser Rhythmen reagiert. Das Pendel schwingt schneller, je lauter der Geräuschpegel ist. Draußen, außerhalb der Hütte, werden Saunasteine über einem Feuer erhitzt und anschließend in die Hütte gebracht, um dort für das Saunieren Aufgüsse zu machen.
Die Arbeit behandelt verschiedenste Kreisläufe. Schon die Architektur des Werkes geht darauf ein. Das Saunieren an sich stellt ebenfalls schon einen Kreislauf dar. Auch die Sound-Pendel-Installation bildet in sich einen Kreis: Die Besucher:innen machen ein Geräusch auf der Bank, welches, sich wiederholend, wiedergegeben wird. Daraufhin bewegt sich das Pendel, reagierend auf die Lautstärke. Dies wiederum sehen dei Besucher:innen und können ihrerseits wieder darauf reagieren, um das Pendel zu steuern.
Inside The Painting (2015)
Ein ca. 4 x 4 m großes, gemaltes Bild auf selbstproduziertem Latexstoff bildet einen tippi- bzw. kokonartigen Raum (ca. 1 x 1 m). Außerhalb dieses Raumes sind Lampen installiert, welche auf Geräusche reagieren. Dazu wird über verschiedene Lautsprecher und einen Körperschallwandler im Boden eine Klangkollage/Geräuschkomposition abgespielt. Die Soundkollage bildet eine dem Bild entsprechende Komposition. Einzelnen Geräuschen sind Linien, Farben, kompositorische Elemente oder auch poetische Elemente aus dem Bild zugeordnet. Das Bild baut sich akustisch auf. Den Betrachter:innen ist es nicht möglich, aufgrund der geringen Distanz zum Bild, das gesamte Bild zusammenhängend zu betrachten. Auch durch das Licht, welches auf Höhen, Mitten und Bässe reagiert und von hinten durch das Bild auf den Latexstoff leuchtet, ist das mit Joghurt, Seife und Pigmenten gemalte Bild nicht vollständig zu erfassen. Lediglich die Komposition der Soundkollage scheint Aufschluss über das gesamte Bild zu geben. Durch die auditive Art ein Bild darzustellen, soll die sonst vorhandene Distanz zwischen Bild und Betrachter:in gebrochen werden, ebenso durch die kokonartige Form des Bildes. Der/die Betrachter:in steht im Bildraum.
Transposition in Four Places (2015)
Sound-Installation
Sound, Dauer ca 30 Min, Installation, 2,5 x 2,5 x 5 m
Die Soundinstallation geht auf die architektonische Präsenz von Klang ein. Dafür hat Aylin Leclaire an vier verschiedenen Orten Geräusche aufgenommen. Aus diesen konstruierte sie Klangkollagen, die für sie persönlich darstellen, was sie bei diesen Orten empfindet. Die Kollagen sind in vier Sequenzen unterteilt. Diese werden in einem dunklen, also visuell undefinierten Raum wiedergegeben, was durch einen schlichten quadratischen Eingang an einer anscheinend sonst geschlossenen Wand unterstützt wird.
Dadurch entstehen wiederum neue Orte, die sich für jede/n einzelne/n Betrachter:in individuell bilden. Der Klang eines Ortes wird über Leclaires Empfindung in einen neuen Ort transformiert, der von der persönlichen Empfindung der Betrachter:innen abhängt. Darauf geht auch der Titel dieser Arbeit ein, welcher als Wortspiel zu verstehen ist: Transposition In Four Places – Transpositioning four places . Das Wort Transposition ist zudem in der Musik wieder zu finden. Durch die Nutzung verschiedener Lautsprecher und eines Körperschallwandlers im Boden wird die architektonische Wirkung des Klangs noch verstärkt.
Kontrollstation (2014)
In der Performance Kontrollstation geht es um die Rolle der Akustik in Bezug auf den Raum und Möglichkeiten und die sich daraus ergebende Macht jedes Einzelnen, Räume durch das Intervenieren in die vorhandene Geräuschkulisse, zu gestalten.
Der auditive Part dieser Arbeit besteht aus drei Teilen, die sich jeweils aus Geräuschkollagen, gesprochenen und gesungenen Passagen zusammensetzen, welche Leclaires Gedanken zu dieser Arbeit erklären sollen. Dies geschieht innerhalb einer Latexinstallation, die den Raum in einen Innen- und einen Außenraum teilt. Der Betrachter steht im Außenraum, während Aylin Leclaire selbst im Inneren die Performance darbietet. Der Latexstoff, welcher aus Flussiglatex, Frischhaltefolie und einer Art Bitumenjod hergestellt ist, besitzt eine hautähnliche Struktur und Optik. Im Inneren des Latexgebildes sind Lampen installiert, die auf Sound reagieren. Durch den Klang der Performance scheint die Latexinstallation wie ein inneres Organ zu pulsieren und bekommt fast etwas von einem Uterus. Der gesprochene und gesungene Text behandelt die These, dass Klang einen enormen Einfluss auf die Raumwahrnehmung hat. „Wenn ich nur spreche, verändere ich schon den Raum. Dennoch ist mein Raum, der sich dabei bildet, mein ganz individueller und der Raum meines Gegenübers ist für mich nicht richtig einschätzbar.“ Dies wird durch die Lichtinstallation zusätzlich verbildlicht.
Das Erdbeermädchen (2014)
Diese 2014 entstandene Arbeit befasst sich mit dem Gemälde „Strawberry girl“ von Joshua Reynolds und besteht aus zwei Teilen. Beide Teile beschäftigen sich damit, was die fast skurrile Szene in Reynolds Gemälde, in der ein kleines Mädchen, das gebückt wie eine alte Frau aus einem dunklen Wald kommt und etwas für den/die Betrachter:in nicht Sichtbares in ihrer Schurze trägt, so geheimnisvoll macht.
Der erste Teil ist ein Video in Kollaboration mit Conrad Veit, das Aylin Leclaire in der Rolle des Erdbeermädchens zeigt. Die Figur des Erdbeermädchens hält eine Erdbeere in der Hand, bis ihr ein Gedanke gekommen zu sein scheint, der sie so sehr ablenkt, dass sie diese fallen lässt. Sie öffnet ihre Schürze, in welcher sie etwas mit sich trägt und schaut hinein. Was sie sieht, ist für die Betrachter:innen unklar. Sie scheint sich zu freuen. Diese Freude schlägt jedoch sogleich in einen scheinbar tiefen Schmerz um. Sie schließt die Schürze. Das letzte Bild zeigt das Mädchen in derselben Pose wie bei Joshua Reynolds Original. Der zweite Teil der Arbeit ist ein alter Mini Mayfair, der auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich aussieht. Er ist ein Gegenstand, der einem im Alltag hin und wieder begegnet. Dennoch fällt er vielen Menschen auf, wenn sie einen solchen auf der Straße sehen.
Die Scheiben des Autos sind von innen schwarz lackiert. Nur durch zwei kleine Löcher im Lack kann man in das Innere des Wagens blicken. Nur wer aufmerksam ist und sich auf das Werk einlässt, entdeckt das Geheimnis, welches sich dort im Inneren befindet: Das Erdbeermädchen liegt in einem dunklen, höhlenartigen Raum auf einem Boden, welcher vollkommen mit Erdbeeren übersät ist. Ob das Mädchen schläft oder überhaupt noch lebendig ist, ist unklar. Es ist eine sehr intime Szene, in die der/die Betrachter:in blickt, an der er/sie jedoch nicht teilhaben kann, da es ihm/ihr nicht möglich ist, in das Innere des Autos zu dringen. Mit diesem Geheimnis, welches er/sie letztendlich doch nicht fassen kann, verlässt er/sie das Werk wieder. Am Ende suggerieren und beschreiben beide Teile dieser Arbeit lediglich, dass es in dem Bild von Joshua Reynolds ein Geheimnis zu geben scheint. Die Figur im Mini ist ein Kunststoffabguss Aylin Leclaires Körpers und somit die gleiche Person wie in dem zuvor beschriebenen Video.
Roswithas Wunderkamer (2013)
Die 2013 entstandene Arbeit handelt vom Alter Ego „Roswitha Seefischikowski“. Der jurtenartige Bau soll den Betrachter:innen, die ihn begehen, das Gefühl geben, der Person Roswitha Seefischikowski zu begegnen, ohne sie tatsächlich zu sehen. Der Raum fügt sich von außen, mit seinen rohen Dachlatten und Pappen, in die umliegende Ateliersituation ein und wird teils sogar von Anderen als Atelierfläche genutzt. Von innen weist der Raum in keinster Weise auf diesen Standort hin, sondern ist völlig in sich geschlossen.
Die Einrichtung des Raumes besteht aus oft sehr vertrauten Gegenständen, die jedoch zumeist auf eine andere Zeit, etwas Vergangenes, hinzuweisen scheinen. Zudem entwickeln Möbel etwas Absurdes, wie zum Beispiel das Baldachin-Bett, welches aus vielen anderen Möbelteilen und Gegenständen, wie einem Klavier, Schränken, Büchern etc. gebaut wurde. Anstatt einer Matratze liegt auf dem Lattenrost eine, aus Teppich geformte Gebirgslandschaft, mit kleinen schwarzen Häusern in den Tälern. Als Baldachindecke fungiert eine umgedrehte Tischplatte, durch welche die dazugehörigen Stühle durchbrechen und im Fall stehen zu bleiben scheinen. Auch der Schreibtisch hat eine durchbrochene Tischplatte, in welcher eine goldene Miniaturstadt zum Vorschein kommt. Die linke Schublade birgt einen winzigen Wald, im Fußraum schwebt ein Baum, der ein Puppenhaustischgedeck mit seinen Wurzeln hält. In der rechten Schublade schaut man durch einen Tunnel von Laub und Ästen auf Joshua Reynolds „Strawberry girl“. Den gesamten Raum durchziehen somit weitere kleine Räume. Durch diese Verschachtelungen entsteht der Eindruck von Episoden oder Ausschnitten. Der Raum wirkt wie das Eintauchen in die Erinnerungen einer Person an ihr Leben. Teils sind diese konkret, teils verschwimmen sie in Verklärung und Träumen. So scheint der Raum den Charakter einer bestimmten Person „Roswitha Seefischikowski“ zu repräsentieren. Die Betrachter:innen kommen ihr somit also nahe, ohne sie zu berühren.